Wie sich das Boot aufwärmte

Wir haben gefroren. Eine ganze Weile. „Ich komme nicht wieder, bis die Temperaturen über Null sind!“, schimpfte ich. Dann kam Weihnachten mit milden fünf Grad. „Prima“, dachten wir, „jetzt geht’s.“ Nicht mit meinem Stahlboot. Mein Stahlboot vergisst nicht, wenn die Wochen vorher kalt waren. Wir froren weiter.

Feuer

„Wir brauchen einen Kamin“, sagte ich. „Ein Kamin wäre schön“, sagte Tobi. Zu unserer Verteidigung, der wäre irgendwann ohnehin rein gekommen. Wahrscheinlich nachdem wir einen Boden eingebaut hätten. Aber so? Nun ja, wir froren.

Beratung

„Ein Ofen ist total schwer, den können wir nicht alleine tragen“, sagte Tobi. „Dieser hier wiegt nur 54 Kilo“, sagte erst Google und dann ich. Wir fuhren zum Baumarkt. Der Verkäufer war erst stutzig („Pff, keine Ahnung, wie man einen Ofen in ein Boot einbaut“), dann beratungsfreudig („Nehmen Sie das hier, vielleicht fackelt Ihnen das Boot dann nicht so schnell ab“) und am Ende sogar wagemutig („Da Sie ohnehin improvisieren, ist die Platte auch egal“). Tobi und ich packten unseren 54-Kilo-Ofen ins Auto und fuhren zum Boot.

Gewichtig

Wir bekamen Unterstützung. Severin besuchte uns an der Werft. „Hübsches Boot!“, sagte er. „Wir haben einen Kamin!“, sagte ich. „Wo?“, fragte er? „Im Auto“, sagte ich, „er wiegt aber nur 54 Kilo!“

Positionierung

Ohne Schornstein kein Ofen. Wo aber platziert man einen Ofen wenn alles noch im Rohzustand ist und man wenig Ahnung hat was nachher wohin kommt? Egal, wir mussten uns irgendwie auf einen Platz festlegen. Wir froren.

Nachdem der Ofen auf einem behelfsmäßigen Boden gestellt wurde und jeder von uns mindestens einmal dran gerüttelt und geschoben hatte, bis wir alle zufrieden waren, stand die Stelle fest. Die Decke bekam erst vier Bohrlöcher, dann mit der Stichsäge einen kreisrunden Ausschnitt und das Boot endlich einen Schornstein.

Kleinigkeiten

„Juchuu, lasst uns den Ofen anmachen!“ freute ich mich. „Auf jeden Fall!“, sagte Severin. „Hat jemand ein Feuerzeug?“, fragte Tobi. Ja, es scheitert manchmal an den kleinen Dingen..Da wir weder Sonne noch eine Lupe hatten, beschlossen wir, den Kamin erst beim nächsten Mal anzumachen.

Wetterfest

Obenrum war das Rohr noch ziemlich nackt. „Eine Regenhaube gab’s im Baumarkt nicht“, sagte ich schulterzuckend, „muss ich erst bestellen.“ „Mit irgendwas müssen wir das Rohr aber abdecken, sonst regnet es rein.“

Knisternde Wärme

Gestern wurde der Kamin endlich eingeweiht – nachdem ich extra das Feuerzeug eingepackt hatte. Seitdem raucht er und knistert und spendet wohlige Wärme, genau so wie es sein soll. Alles ist gut.

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